3 Fragen an Patricia Zweifel
Mentoring ist nur ein Instrument zur Nachwuchsförderung. Welche begleitenden Massnahmen braucht es für eine optimale Wirkung zusätzlich?
Es braucht transparente und faire Bewerbungs- und Beförderungsprozesse sowie eine familienfreundliche und inklusive Unternehmenskultur.
Patricia Zweifel
Sind Programme, von denen nur wenige Einzelne profitieren, nicht lediglich ein Tropfen auf den heissen Stein?
Unsere Erfahrung zeigt, dass solche Programme durchaus ihre Berechtigung haben, wenn sie in ein Massnahmenpaket eingebunden sind, das nicht nur auf individuelle Förderung setzt, sondern auch an den Rahmenbedingungen arbeitet. Für die einzelne Person kann eine Teilnahme ein Gamechanger sein. Wenn eine solche Person im System bleibt und ihre Ziele erreicht, ist sie als Multiplikatorin des Anliegens tätig und trägt so zum Kulturwandel bei.
Klassische Frauenförderungsprogramme bergen die Gefahr, bestehende Strukturen zu zementieren. Was müsste sich ändern, damit dem nicht so ist?
Die Herangehensweise für Förderprogramme sollte nicht eine defizitäre sein. Im Sinne, dass die geförderte Gruppe Mängel aufweist und für das System fit gemacht werden muss. Es sollte vielmehr thematisiert werden, wo die individuellen Stärken sind und wie diese eingesetzt werden können. Zudem ist es unerlässlich, dass Förderprogramme durch flankierende Massnahmen ergänzt sind, welche strukturellen Hürden für die Gleichstellung entgegenwirken.