Karriere- und Mentoringprogramme in der Praxis
Gezielte Frauenförderung
Am ersten Round Table 2021 der Familienfreundlichen Wirtschaftsregion Basel ging es um die Arbeitgeberattraktivität für Frauen und um Karriere- und Mentoringprogramme.
Endress+Hauser steht nach sorgfältiger Vorbereitung in den Startlöchern für ein neues Frauenförderungsprogramm. Nadine Austin, HR Business Partner bei Endress+Hauser, stellte die W.I.N. (Women’s Integrated Network) Initiative und die License to Hire vor. Ersteres ist wie der Name schon sagt ein Frauennetzwerk und hat zum Ziel, die Anzahl Frauen in Führungs- und Schlüsselpositionen zu erhöhen. Um ein Verständnis für die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen von Endress+Hauser zu entwickeln, wurden weltweit Workshops durchgeführt. Die Themen, welche daraus entstanden sind, wurden auf globaler Ebene aggregiert und in fünf Fokusthemen zusammengefasst:
- Personalentwicklung
- Veränderung von Mentalität/unbewusste Vorurteile
- Kommunikation & Netzwerken
- Flexibilisierung der Arbeit und Elternzeit
- Arbeitgebermarkenbildung
Eine aus den Fokusthemen abgeleitete Massnahme ist die License to Hire, welche sich derzeit in der Pilotphase befindet. Dabei handelt es sich um ein kompetenz- und verhaltensbasiertes Interviewtraining für Führungskräfte und HR-Fachpersonen. Es soll unter anderem sicherstellen, dass der Rekrutierungsprozess und die finale Einstellungsentscheidung unvoreingenommen und frei von Stereotypisierungen sind.
Patricia Zweifel, Stv. Leiterin Diversity Universität Basel, sprach über die Karriereprogramme Antelope und Zoom@Novartis. Antelope, das kompetitive Karriereprogramm der Universität Basel, richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen mit Fokus auf eine akademische Karriere. Es unterstützt sie bei ihrer Karriereplanung und bereitet sie auf Führungs- und Managementaufgaben vor. Ziel des Programmes ist es, die Absolventinnen fit für eine Berufung zur Professorin zu machen. Das einjährige Programm umfasst drei Module: ein Berufungs-Training in einem Career-Camp, individuelle Coachings zum Thema Funding, Leadership und Empowerment sowie eine Carrier Toolbox mit 1000.- CHF für individuelle karrierefördernde Massnahmen. Zoom@novartis hingegen ist ein gemeinsames einjähriges Mentoringprogramm der Universität Basel und Novartis mit 20 Plätzen für Doktorandinnen und Postdoktorandinnen. Es bietet ihnen die Gelegenheit, sich mit Karrieremöglichkeiten in der Privatwirtschaft und der Wissenschaft auseinander zu setzen. Dies in verschiedenen Workshops und durch Begleitung von Mentor*innen.
Bei den vorgestellten Programmen liegt der Fokus darauf, Frauen zu fördern, sie zu stärken und sie zu vernetzen. Denn die aktive Pflege und der Ausbau des eigenen Netzwerks sind das A und O für eine erfolgreiche Laufbahn. Mit gegenseitiger Unterstützung wird einiges einfacher.
An der abschliessenden Diskussionsrunde dominierten denn auch Fragen nach empfehlenswerten Netzwerken, wie andere mit einem unausgeglichenen Bewerber*innenfeld umgehen und wie zielführend gute Beispiele geschaffen werden können.
Jelena Nikles, Geschäftsleiterin Proitera moderierte den Anlass, an dem rund 25 Interessierte teilgenommen haben.