Arbeitsmodelle ermöglichen

Top- und Jobsharing

Definitionen

Jobsharing

Zwei oder mehr Mitarbeitende mit voneinander abhängigen Aufgaben und gemeinsamer Verantwortlichkeit teilen sich eine Vollzeitstelle. In Positionen mit Führungsverantwortung spricht man von «Topsharing».

Jobsplitting

Bei Arbeitsstellen, die in Halbzeitstellen aufteilbar sind, ergänzen sich die Mitarbeitenden komplementär.

Kluge Lastenverteilung mit Jobsharing

Beim Jobsharing teilen sich zwei oder mehrere Mitarbeitende eine Vollzeitstelle mit voneinander abhängigen Aufgaben und gemeinsamer Verantwortlichkeit. Wenn diese Mitarbeitenden gut zusammenarbeiten und Schnittstellenfragen klar geregelt sind, profitiert die Firma dabei von doppeltem Wissen, doppelter Erfahrung und einem breiteren Kompetenzprofil. Zudem können so Aufwände für Stellvertretungen vermieden werden.

Topsharing bedeutet Jobsharing in Führungspositionen: Zwei oder mehr Personen teilen die Verantwortung für ein Team, eine Abteilung oder eine ganze Firma. Dies kann Führungskräfte entlasten und durch persönliche Absprachen ein hohes Mass an Zeitsouveränität und Flexibilität ermöglichen. Gerade bei Führungskräften, die strategisches Know-how besitzen, grosse Verantwortung tragen und starken Belastungen ausgesetzt sind, bringen gut organisierte Topsharing-Lösungen den Unternehmen mehr Stabilität und Sicherheit.

Jobsharing-Stellenangebot

27%
Schweiz
22%
Österreich
48%
Grossbritannien
Gross-
britannien
i
Quelle: Studie FHNW 2014 und PTO (Part time Optimisation): Teilzeitarbeit und Jobsharing in der Schweiz

Win-Win-Situation für Arbeitgebende und Arbeitnehmende

Mehr Erfahrung und Kompetenz bei geringeren Ausfallzeiten – die Vorteile von Jobsharing sind erwiesen. Und zwar auf allen Ebenen, bis hin zum Topsharing mit geteilter Führungsverantwortung. Attraktiv ist das Modell für Eltern, die mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen möchten; für Frauen und Männer, die eine herausfordernde Arbeit mit anderen Aktivitäten und Projekten verbinden; und für ältere Angestellte, die kürzertreten und zugleich ihr Wissen weitergeben wollen.

Das Prinzip der gemeinsamen Führung wird in vielen KMU und Familienbetrieben schon seit Langem gelebt. Denn obwohl es mit grösserem Aufwand verbunden ist – finanziell, organisatorisch, kommunikativ –, bringt es dem Unternehmen oft echten Mehrwert. Komplexe Entscheide werden gemeinsam schneller gefällt, die Qualität und die Stellvertretungen gesichert und die Innovation gefördert.

Und: Job- und Topsharing sind nicht nur in betriebswirtschaftlicher, sondern auch in volkswirtschaftlicher Hinsicht interessant – besonders mit Blick auf den Fachkräftemangel. So arbeitet laut Bundesamt für Statistik jede fünfte gut ausgebildete Frau mit Kindern nicht. Mehr als die Hälfte davon würde es aber gerne, wenn sich eine attraktive Gelegenheit böte. Top- und Jobsharing-Angebote könnten eine geeignete Option sein.

Noch zögern Unternehmen, das Arbeitsmodell Job- und Topsharing einzuführen. Doch die Erfahrung beweist: Von der besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben profitieren sowohl die Arbeitgebenden wie auch die Arbeitnehmenden.

Weiterführende Informationen

Le partage d’emploi – Jobsharing

Neue Chancen und Herausforderungen der Arbeit.
Irenka Krone-Germann, Alain Max Guénette (Hrsg.)
Éditions L’Harmattan 2017 (mit Beiträgen in Französisch, Englisch und Deutsch)

Das Modell TopSharing

Gemeinsam an der Spitze.
Julia Kuark, Verein Netzwerk Arbeitsgesellschaft 2003